Gernot stürmt den zweiten Klettersteig und das ungesichert! Wie es dazu kam.
Wir haben uns den Alpenvereinssteig vorgenommen. Schwierigkeit B und -1 – das hatten wir schon. Natürlich nehme ich das beruhigend grüne Klettersteigset mit, auf das Gernot besteht. Am Parkplatz im Höllental passt noch alles die Zuversicht ist groß, wir starten. Aber schon nach wenigen Metern rinnt es mir kalt den Rücken runter: ich habe zwar das Klettersteigset mit, aber beim Hüftgurt habe ich Zweifel. Fürwahr ich habe nur das Klettersteigset mit und das ist ohne Hüftgurt wertlos, wenngleich Set etwas anderes suggeriert. Fakt ist, ich habe den Gurt vergessen – grr!
Also, war’s das? Gernot meint kühn, wir schauen, wie weit wir kommen. Na ja, ein Vorschlag! Allerdings wenn man bedenkt, dass man im Zeitpunkt der Erkenntnis, dass es nicht geht, sicherlich nicht bereit ist das abzusteigen, was gerade noch so im Aufstieg gegangen ist, habe ich Zweifel. Ulli hat auch noch gemeint, dass der Alpenvereinssteig schwieriger sei. Hmm, ich habe all diese Steige ohne sonderliche Schwierigkeiten in Erinnerung, aber das hilft nun auch nichts. Also, dann einen Vorschlag zur Güte, der nicht gut ist, aber alle und alles irgendwie berücksichtigt: wir wählen, wie von Ulli empfohlen den leichteren und kürzeren Teufelsbadstubensteig und gehen eben so weit, bis es nicht mehr geht.
Das weitere kürze ich ab, der Teufelsbadstubensteig wird ein voller Erfolg. Landschaftlich schön und menschlich vereinsamt an so einem Montagvormittag ist er eine Genusstour. Gernot kann sich über sich selbst lustig machen und meint, dass ihm diesmal die neuen Klettersteighandschuhe die notwendige Sicherheit geben, denn mit denen kann man sich auch gut einhängen.
Am Ottohaus kehren wir ein und lunchen üppig ehe wir den Jakobskogel, den Hausberg des Ottohauses, besteigen. Hinunter geht es den Wachthüttelkamm, den ich auch schon öfters gegangen bin, aber kein bisschen mehr in Erinnerung habe. Ein paar Leitern sind angekündigt – hmm. Wir wandern so dahin, es geht auch langsam immer steiler bergab, aber allmählich kommt mir das komisch vor. Die Schwarza und das Auto müssen schon direkt unter uns sein, aber wir sind noch so weit oben. Dieses scheinbare Paradoxon löst sich in endlosen Leitern und Serpentinen auf. Zum Glück hält das Wetter, denn mit dem Schirm in einer Hand möchte ich die rutschigen Stahlleitern sicherlich nicht absteigen müssen.
Somit gilt wieder einmal, Ende gut, alles gut! Wir halten noch die Füße zur Abkühlung in die Schwarza und beenden unsre kurzweilige Tour – passt!