19. Skitour: Losenheim – Fischerhütte (2.049m)

Details der Tour via Garmin
Lawinenlagebericht

Eigentlich wollten wir aufs Schönhaltereck, doch dann lese ich auf Facebook, dass der Schnee unten fehlt. Noch am Abend disponieren Gernot und ich um und wählen den Schneeberg. Von Losenheim soll es über die Skipiste zur Bergstation des Sessellifts und dann über den Wurzengraben zur Fischerhütte gehen. Die Abfahrt planen wir durch den Hoyosgraben.

Für den Aufstieg zur Edelweißhütte stehen dem Tourengeher drei Varianten zur Verfügung. Der von uns gewählte Trampelpfad lässt erahnen, was da am Wochenende los sein muss. Auch an diesem Montag sind genug Tourengeher unterwegs. Na ja, zumindest ist für heute durchgehend Sonnenschein angesagt. Wir trotten trotzdem unter einer Nebeldecke die Piste hinauf.

Aber das ändert sich nach dem Almreserlhaus schlagartig. Der Nebel lichtet sich und es macht sich wunderbarste Winterlandschaft breit. Es ist bitterkalt und der Oberflächenreif glitzert in den ersten Sonnenstrahlen, die ihren Weg an diese Seite des Schneebergs finden. Wirklich edel! Bei der Heinrich-Krempel-Hütte rasten und jausnen wir in der Sonne und können uns an der Winterlandschaft gar nicht satt sehen. Man kann schon erkennen, dass es oberhalb der Baumgrenze richtig windig sein muss. Schneefahnen ragen von den Kämmen in die Höhe. Wir wählen den Wurzengraben und sollen fast mit Windstille bis knapp unterhalb der Fischerhütte belohnt werden. Der Aufstieg durch den Wurzelgraben ist steil aber angenehm. Der Schnee ist griffig und die Felle halten so gut, sodass wir direkt und fast ohne Spitzkehren zur Hütte kommen. Hier bläst es aber und die Idee, den höchsten, aber auch hässlichsten Gipfel Niederösterreichs zu besteigen, verfliegt. Stattdessen lockt die Fischerhütte mit einem großzügigen Winterraum, der sich gegen einen Euro auch beheizen lässt. Kurz, überlege ich, ob ich die Hütte mit einem Fünfziger in eine Sauna verwandeln kann, aber lass es dann doch.

Gernot hatte wohl Sorge, ob er die Tour packen wird. Nun sitzt er mir vis-a-vis und wirkt kein bisserl angestrengt, stattdessen strahlt er wie ein Schneekönig. Dass 27 Höhenmeter auf den höchsten Punkt fehlen, ist ihm völlig wurscht. Recht so! Wir verdrücken unseren Proviant und wagen uns wieder ins Freie, wo unsere die Finger schlagartig einfrieren. Keine große Ansprache sondern runter von diesem unwirtlichen Plateau. Skitechnisch ist die Abfahrt eher matt bis mühsam. Der Schnee ist windgepresst, dann wieder tieferer Triebschnee und ab dem Wald dann zerfahren und ziemlich gesetzt. Kurz, kein besonderer Genuss.

Das Almreserlhaus hat an diesem Montag offen und wir kehren noch ein. Die Kardinalschnitte ist eine Empfehlung. Gegen 16 Uhr sind wir wieder beim Auto. Der Schneeberg hat mich positiv überrascht. So nahe bei Wien und so ein schönes Ziel im Winter, das ich bislang links liegengelassen habe. Vielleicht ändert sich das. Wären da nur nicht die Menschenmassen unterwegs..

Heute aber war es jedenfalls eine traumhafte Wintertour – und aus!