Details der Tour via Garmin
Tour in 3D via Doarama
Nach der Niederlage der letzten Woche muss es diesmal sein. Der Wetterbericht ist wieder nicht top, aber deutlich besser als letzte Woche. Ich bin ausgerüstet mit Proviant und Zuversicht. Die ersten vier Kilometer ziehe ich gar keine Felle auf. Auch wenn das nicht viel schneller ist, so ist es zumindest gefühlt weniger anstrengend. Am Parkplatz waren diesmal sogar Autos. Und hoppla, da wachselt einer seine Felle. Das muss ich unbedingt nachlesen. Ohne Felle geht es aber noch leichter.
Mit beginnender Steigung ziehe ich dann die Felle auf. Obwohl Schier und Felle kalt sind, klebt das prächtig. Heute ist die Sicht hier herunten recht gut und ich weiß ja auch schon, was mich erwartet. Unter der Voisthalerhütte hole ich einen anderen Tourengeher ein. Während wir so plaudern – blöderweise auf einer steileren Stelle – kommen Steinbrocken die Rinne runter. Niemand getroffen, aber trotzdem hmm! Der größte war sicherlich ein paar Kilo schwer! Mein Gesprächspartner will nicht auf den Hochschwab. Schade, wieder alleine!
Überhaupt ist es sehr mild und so bin ich froh, dass die Wolken die Sonne darin hindern, die Südhänge völlig aufzuweichen. Gut, es ist eh wenig Schnee in den Südhängen. Aber wenn der auch noch abrutscht, dann kann ich die Schier rauf und runter tragen ;-(
Auch die Voisthalerhütte lasse ich schnell hinter mir. Hier ist tragender Harsch so glatt, dass das Gehen anstregend ist. Aber ich sehe den Gipfel und das ist schon mal viel besser als letztes Mal. Der Aufstieg über den Berghang ist wieder mühsam. Diesmal ist es nicht frischer Schnee, sondern patziger Schnee, der bei Belastung an den steilen Stellen wegrutscht. Ab der Stelle, an der ich vorige Woche umgedreht habe (~2.000m), ist alles wieder gefroren bzw. noch gar nicht aufgetaut. Das macht das Vorankommen angenehmer. Eine nervige Querung eines steilen Hanges muss noch erledigt werden und ich sehe das Schiestlhaus. Knapp davor treffe ich noch einen weiteren Tourengeher, der schon abfährt. Am Hochschwab sind wir heute die beiden einzigen.
Ab hier ist es ausgeblasen und auch heute bläst es anständig. Irgendwo muss ich zwischen den Steinen bergauf. Noch einmal muss ich einen Steilhang queren. Mit offener Bindung und lockeren Schuhen ist das ein Mist. Vielleicht sollte ich in solchen Situationen die Bindung fixieren. Rutscht man weg, ist das Bremsen mit den offenen Bindungen fast unmöglich. Egal, die Wechten sind jedenfalls mächtig. Am Rücken, der zum Gipfel führt, ist ein einige Meter langer und 20 Zentimeter breiter Riss – und das gar nicht weit vorne an der Wechte – oha! Am Gipfel bläst so ein Föhn, dass ich zwei, drei Fotos schieße und die ersten Meter mit Fellen abfahre, bis ich einen ruhigeren Platz finde, um mich bereit für die Abfahrt zu machen. Unterhalb vom Schiestlhaus noch eine Pause und dann die Schier geschultert, um den „Pass“ zu erklimmen, von wo es dann bergab geht. Bis 1.800 Meter ist es hart gefroren, d.h. es kühlt ab. Weiter unten wird es weich. Die Sicht ist gut und so macht auch die Abfahrt Spaß. Ganz unten apert die Wiese zum Parkplatz gar schon aus. Der Frühling startet einen Versuch!
Vom Hochschwab habe ich mal bis auf weiteres genug! Mal sehen, wie lange das Sättigungsgefühl hält 😉