Für Montag erschien Sabine der Stadelwandgraben plötzlich als zu wild. Da entschieden wir uns für den Schöpfl, aber der war nach dem Bösen Weible zu fad und nicht einmal einen Eintrag hier wert. Obwohl es ein überaus feiner Herbstspaziergang war! Und so wählen wir für Mittwoch den Waxriegelsteig bei schönstem Kaiserwetter. Passt doch!
Beim Griesleitenhof ist wenig los. Der Wald unter der Preinerwand ist wegen Forstarbeiten gesperrt. Ich wundere mich, dass so viele Bergsteiger das mitbekommen und deswegen so wenige hier sind. Unsere geplante Tour führt jedenfalls zum Waxriegelhaus und da ist nichts gesperrt – fast nichts. Denn ein Gamsbock versperrt uns unerwartet im Wald den Weg. Mit einem Bescheid, der die Schonzeit festlegt, steht er wie ein Bock da und schaut fast herausfordernd. Sieht man von dieser Wildbegegnung ab sind es die Herbstfarben und der Wind, der die bunten Blätter tanzen lässt, was den Aufstieg besonders macht.
Zwei Maroniherzerln am Waxriegelhaus versüßen die erste Pause. Na, könnte es besser gehen? Gestärkt vom Zuckerflash besteigen wir erst den Entenhügel (heißt wirklich so) und überholen dann immer schneller werdend andere Bergsteiger. Ich bin beeindruckt, wie schnell Sabine aufwärts strebt, und hirsche hint nach. Ich bin aber auch fast sicher, dass der Speed irgendwann abnehmen wird.
Bis zum Predigtstuhl ist da allerdings kein Bremsen. Da schau‘ her! Am Weg zum Trinksteinsattel dient das seltsame Segelboot als Fotomotiv, ehe es Richtung Neuer Seehütte bergab geht. Und plötzlich ist der Speed weg. Soll sein! Wir schaffen es trotzdem zu Grammelknödel und Linsen. Das Bergab ist noch nicht Sabines Lieblingsdisziplin. Mit den Kilometern wird die Übung kommen. Ich bin ganz zuversichtlich.
Der Abstieg führt über den Göbl-Kühn-Steig wieder am Waxriegelhaus vorbei zum Griesleitenhof, wo eine Tour ohne Incident dafür aber voller Herbstgenüsse zu Ende geht.
Also, Sabine und Gottfried können auch unter 3.000m Touren ohne Hoppala – wird alles werden!