Der heißeste Tag in diesem Sommer, der eigentlich so ist wie damals, steht an. Ich fahre bald in der Früh nach Hinternaßwald. Alles weitgehend unspektakulär. Wäre da nicht das unglaubliche Ereignis am späten Nachmittag!
Einiges los auf den Parkplätzen – aber hallo! Ich starte, schnell bin ich am Naßkamm. Hier wird eine neue Straße errichtet. Wow, was da in den Wald geprügelt wird. Wahrlich hässlich! Was ist hier geplant? Soll das gar asphaltiert werden? Irgendwann erreiche ich das Ende der Straße. Und jetzt? Kein Weg! Nichts, gar nichts! Zum Glück funktioniert die Navigation auf der Uhr und ich schaffe das Stück durch den steilen Nadelwald
Bald folgt der Einstieg in die Wand. Diesmal tue ich mir mit den roten Markierungen wieder schwerer. Die Kletterei ist dafür keine sonderliche Herausforderung. Eine knappe halbe Stunde dauert die Kraxelei durch das Wilde Gamseck. Weiter geht es über die Heukuppe und das Karl-Ludwig-Haus zum Habsburghaus.
Der neue Pächter ist wohl gelaunt und voller Zuversicht. Ich bin früh dran, außer einer Kaspressknödelsuppe und einem Apfelstrudel ist die Küche aber noch im Tiefschlaf. Es ist heiß und ich bin ein bisserl erschöpft. Ich muss mich aufraffen und rausche erstmals mit Stöcken vom Habsburghaus ab. Da bin ich doch nochmals glatt um sechs Minuten schneller. Hinternaßwald ist mit drei (oder vier?) Stunden angeschrieben. In 66 Minuten bin ich unten, stecke Kopf, Arme und was sonst noch geht in den Brunnen. Uff, geschafft!
Nach einiger Ruhe daheim erreicht mich Klaudias Anruf: Jasmin ist mit Bajazzo in einen Wassergraben gefallen. Sie ist unverletzt, aber die Feuerwehr ist ausgerückt, um das Pferd zu bergen. Wer die Bilder und das Pferd sieht, weiß sofort, dass da ein ganz kräftiger Schutzengel über die junge Reiterin gewacht hat. Unglaublich! Sowohl die Tour wie auch das unvorstellbare Glück im Unglück hätten alleine gereicht, um mich völlig fertig ins Bett fallen zu lassen! Jasmin hat nun am 28. Juli und am 28. August Geburtstag!