Noch einmal möchte ich vor Nepal eine Runde drehen. Der Wetterbericht ist nicht berauschend, zumindest sollte es trocken bleiben. Nun ja, bei der Schwarzen Madonna habe ich ein Ingress-Portal entdeckt. Das bietet sich doch an. Immerhin gibt es meiner sinnlosen Tour einen gewissen Sinn 😉 Im Nebel kraxel ich den Klettersteig. Die Nässe hat den abgeschliffenen Fels richtig rutschig gemacht. Bei der Schwarzen Madonna erledige ich meine Aufgabe als Agent und plötzlich reißt der Nebel auf, der blaue Himmel schaut durch.
Am Plateau ist es wieder nebelig. Es liegt erstaunlich viel Schnee. An der Seehütte vorbei steige ich auf den Trinksteinsattel und von dort direkt zum Habsburghaus. Suppe und Linsen geben Kraft und über die Grasbodenalm steige ich zur Heukuppe auf. Hier begegnet mir ein Rudel Gämse. Es sind gezählte mehr als 30 Tiere, da bin ich doch beeindruckt. Bald hüllt der Nebel wieder alles ein und ich stolpere beim Abstieg fast über eine dahin dösende Gämse – was sind wir beide erschreckt. Beim Waxriegelhaus gibt es noch Kaffee und Kuchen. Hier ist aber schon Aufregung.
Beim Abstieg wird es dann immer deutlicher, leider überschattet ein trauriges Ereignis diesen Tag. Der Hubschrauber der Polizei lässt schon Schlimmes ahnen. Als dann die Bergrettung mit Blaulicht die Forststraße herauf rast und dann an mir, als ich schon beim Auto bin und mich umziehe, ein Wagen der Bestattung vorbeifährt, ist es traurige Gewissheit, dass heute ein Bergunfall tödlich geendet hat. Ich habe in Summe nur fünf andere Wanderer an diesem Tag gesehen. In der Zeitung lese ich, dass ein 27-jähriger Ungar verunglückt ist. Ich vermute, es war jener Wanderer, der sich in der Früh ganz kurz nach mir am Parkplatz beim Griesleitenhof eingeparkt hat. Mich hat das doch recht bewegt. Mein Mitgefühl gilt seinen Verwandten und Freunden.