13. Skitour: Preiner Gscheid – Schlangenweg

Details der Tour via Garmin (Leider erst in Payerbach gestoppt!)
Lawinenlagebericht

Gernot ist Mitglied im Alpenverein geworden und hat sich Tourenschier und -schuhe ausgeliehen. Der Wetterbericht lässt null Sicht, aber zumindest trockenes Wetter erwarten. Wir beschließen, vom Preiner Gscheid aus zu starten. Wenn irgendetwas zwickt, schaffen wir es sicherlich zu einem Mittagessen auf das Waxriegelhaus. Sind wir fit, können wir immer weiter bis zum Karl-Ludwig-Haus oder gar auf die Heukuppe. Wir starten am Preiner Gscheid voller Zuversicht.
Im Siebenbrunnenkessel entscheiden wir weiterzugehen. Gernot macht es Spaß. Sogar eine Spur ist gezogen. Diese allerdings nicht am offiziellen Weg sondern weiter westlich, dort wo Schnee liegt. Kein Mensch ist zu sehen. Stattdessen gibt es wunderbare Winterlandschaft. Ich gehe voran und sehe, dass die Spur bei einem Jägerstand endet. Die abgeschnallten Schier liegen davor, wir sind recht weit vom offiziellen Weg entfernt. Als ich noch einen Anorak in Tarnfarben sehe, rufe ich halb im Scherz: „Nicht schießen!“. Da schaut auch schon ein junger, grinsender Mann heraus. Im Hintergrund höre ich junges Gekichere. Dass wir gerade bei diesen Temperaturen und diesem Wind zwei junge Vögelchen stören müssen! Pech auch für die Beiden. An dem Tag war vor uns niemand und es ist auch sicher niemand nach uns hier unterwegs. Trotzdem müssen sie just von uns gestört werden. Wir scherzen aber ziehen vorbei ohne uns umzudrehen. Unsere Aufmerksamkeit gilt dem (Schnee-)Treiben vor uns.

Ab jetzt ist es unverspurt und der Pulverschnee schön tief. Selbst der Schlangenweg ist unverspurt. Also, die alte Spur ist mit gut 10cm Neuschnee zugedeckt, wo der Wind nicht eingewirkt hat. Meine beiden Begleiter sind anfangs recht tapfer. Aber mit den Höhenmetern kippt die Stimmung, so wie der Wind zunimmt. Als es dann auf 1.640m Richtung Westen zum letzten Anstieg zum Karl-Ludwig-Haus geht, ist für mich erkennbar, dass hier heute Ende ist. Gut, der weitere Aufstieg wäre nur ein Ankämpfen gegen verhaltene Naturgewalt gewessen ohne Genussfaktor. Denn ab hier ist sämtlicher Schnee weggeblasen. Vielleicht hätten wir noch eine Spur rauf gefunden, aber runter hätten wir vermutlich tragen müssen. Auch den Karlgraben schießt der Sturm hinunter. Da ist die Abfahrt im zugewehten kleinen Karlgraben vielversprechender. Bei den ersten Schwüngen ist die Sicht schlecht und die Vorsicht groß. Aber ab dem dritten Schwung steht fest: das ist tadelloser, unverspurter Pulverschnee. Mit jedem Meter wird die Sicht besser und die Freude größer. Was für eine Abfahrt für ein erstes Mal!

Am Waxriegelhaus machen wir noch Mittagspause. Kulinarisch ist da durchaus noch mehr drinnen. Aber wegen des Essens sind wir nicht hergefahren und haben stattdessen Freude an unserer gelungenen Tour. Selbst die Abfahrt zum Preiner Gscheid hat noch Fun-Faktor, wenngleich viel weniger Schnee liegt.