Obergurgl

Osterurlaub steht an. Jasmin und Carina sind dabei. So patzigen Schnee wie in Zauchensee oder Ischgl wollen sie nicht mehr haben. Obergurgl bietet sich da als einer der höchsten Orte Österreichs an. Wir gönnen uns ein bisserl Luxus in den Appartements Gletscherblick und müssen dabei gar zwei Stockwerke in zwei getrennten Appartements nehmen. So haben wir drei Schlafräume und damit ein Gästezimmer, das auch Gernot spontan nützt. Die Mädels freut es, denn so kommen sie zu einem Skilehrer, der mit ihnen über die Pisten fetzt.

Renate und ich gehen es gemütlicher an. Mich stört das kein bisserl. Das Wetter ist durchwachsen, teils sperrt der Föhn die Lifte. So kommen Renate und ich nicht einmal nach Hochgurgl. Ein guter Grund, in den nächsten Jahren das nachzuholen. Während weiter unten der Schnee knapp wird, gibt es hier heroben davon reichlich. Sogar zum Tiefschneefahren kommen wir. Renate räumt erst danach ein, dass es ihr erster Versuch seit 2006 ist. Und 2006 war es auch der einzige Versuch. So schaufelt sie tonnenweise Schnee und kommt dabei anständig ins Schnaufen. Oder sie lässt sich tadellos in die Falllinie fallen, um sich dann im Schrecken darüber, wie gut das geht, gleich selbst fallen zu lassen. Tapfer ist sie auf jeden Fall und bald aus verständlichen Gründen müde. Das Knie und den Hals ein bisserl verdreht sitzt sie da und hat sich Respekt verdient. Gernot düst zwischenzeitlich mit den Mädels durchs Unverspurte. So soll’s sein.

Am Nachmittag gönnen wir uns noch das Schleppservice zur Schönwieshütte. Ui, die ist eine klare Empfehlung. Das Essen ist gut, die ersten Tiefschneeschwünge wollen gar mit Champagner begossen werden. So sitzen wir da in Mitten Tirolers Bergwelt, wundern uns leise, wie der Hüttenbau ohne Schlafmöglichkeit je in dieser Einsamkeit genehmigt wurde, und verpassen dabei ganz, wie dicke Schneeflocken draußen eine Winterlandschaft wie aus längst vergangenen Tagen zaubern.

An Tagen, an denen wir nicht auf den Skiern stehen, gehorche ich Amy. Amy trainiert mich für meinen nächsten 10km-Lauf. Nicht direkt sie, denn sie hätte in Tennessee sicherlich genug zu tun, sondern eine Software. Ach, was erkläre ich, neue Zeiten sind das. In jedem Fall absolviere ich auf über 1.900m Seehöhe ein Höhentraining. Renate steht um nichts nach und radelt am anderen Ende des großzügigen Fitnessraums.

Alles tadellos – wunderbare Osterferien!