Kaum aus Italien zurück gibt es die nächste Probe: wie geht’s mit uns in den Bergen? Eine Warmwetterfront und ärztlich angeordnete Erholung lassen uns weiter schnell vorwärts machen. Also, die Anordnung kann man mit einem Tag Verspätung umsetzen. Das sehen wir gleich. Nur die Warmwetterfront lässt sich nicht aufhalten. Also, los geht’s mit Mio aus der Wiener Innenstadt auf die Hohe Wand.
Kurzweilig und meines Erachtens mit keinerlei Erholungsbedarf geht es vom Seiser Toni den Wagnersteig hinauf. Mio umgeht elegant die Leitern, wir rutschen ein bisserl auf nassem Untergrund.
Oben warten schon die Steinböcke. Im Steig hat sich Mio ein bisserl von dem ernährt, was die Steinböcke so in der Landschaft herumliegen lassen. Nun ist er aufmunitioniert und findet schnell einen Jungbock, der auch Ärger will. Ich werde ein bisserl panisch, sehe ich doch Renate und Mio über die Leine verbunden. Wie ich erlebt habe, ist es nicht günstig, wenn Mensch, Hund und Steinbock in einer Linie stehen und der Bock ganz oben wartet. Renate vermag meine Aufgeregtheit vielleicht nicht nachzuvollziehen, aber mir gefällt das gar nicht. Sie steht mit dem Wagnersteig im Rücken denkbar ungünstig. Diese Steinböcke fragen ja nicht nach der Wahl der Waffen und warten auch nicht auf den Gong der ersten Runde. Also, Reihung ändern! Irgendwann ist Renate am weitesten oben, Mio stänkert ein Stück weiter unten und der Bock erkennt seine ungünstige Ausgangsposition. So oder so ähnlich – egal, mein Puls ist zum Glück wieder unten. Alles gut inklusive Abstieg!
Sieht so aus, als hätte ich die beste Bergbegleiterin gefunden!