Mio mag den Schnee. Wir fahren aufs Preiner Gscheid. Die Sommerzeit lässt eine ausschlafen, aber Mio den anderen nicht. Egal, zu Mittag starten wir. Erst gegen 13 Uhr sind wir am Parkplatz. Der Waxriegelsteig bietet interessante Bedingungen. Einerseits ist er tief eingeweht und der Altschnee trägt. Wenn man einbricht, fällt man tief, denn unter den Schneebrücken ist es ausgehöhlt. Mio stolpert, Sabine schlägt sich wacker. Wir kommen ob dieser seltsamen Bedingungen nur langsam voran. Bergsteiger in kurzen Hosen kommen uns entgegen, während man im Siebenbrunnkessel die Tourengeher abfahren sieht.
Nach den Latschen wird es allmählich besser. Sabine nimmt Fahrt auf und wir besteigen den Predigtstuhl. Nach kurzer Pause geht es weiter zum Karl-Ludwig-Haus. Wir meinen, die letzten Gäste zu sein, aber es haben sich sogar noch Wanderer für die Nacht angesagt. Zumindest für den Abstieg werden wir wohl zu den späten Wanderern gehören. Im tiefen Sonnenlicht gehen sich noch ein paar Fotos aus. Sabine ist nervös ob des Abstiegs, der noch auf sie wartet.
Wir steigen durch den Karlgraben ab. Mio, der bergauf zu allermeist in der Nähe bleibt, vertschüsst sich zweimal. Einmal verschwindet er Richtung Karl-Kantner-Steig und war nicht mehr gesehen. Da kann ich ihm wirklich nicht nach. Hoffentlich findet er zurück. Findet er, guter Hund!
Der Karlgraben liegt schon geraume Zeit im Schatten und so zieht der Schnee trotz der hohen Temperaturen an. Der Abstieg ist trotzdem komplikationsfrei. Sabine meistert ihn jedenfalls bravourös, alle Aufregung umsonst. Spuren einer Rodel lassen mich rätseln. Man kann doch den Graben nicht runterfahren?
Beim Abstieg zum Parkplatz sehen wir noch die Hubschrauber im Einsatz. Wir werden nachlesen, dass zwei Wanderer im Langermanngraben in eine missliche Lage gekommen sind und gerettet wurden. Ja, an so einem Sonntag ist da schon etwas los.
Sabine hat sich tapfer geschlagen. Mio hat’s getaugt und mir sowieso!