Einiges hat sich getan seit meinem letzten Besuch. Gernot will wieder einmal am östlichen Alpenrand herumklettern, ich muss bald daheim sein. So fahren wir auf die Hohe Wand.
Mio, mein Mio!
Am Fuße der Hohen Wand hätte ich jemanden ausfindig gemacht, der auf den Hund aufpasst, für Tagestouren wie auch für mehrere Tage oder gar Wochen. Aber heute passt es nicht fürs Kennenlernen und so muss ich ihn in der Früh noch ein bisserl „müdegehen“. Sabine ist im Home-Office, aber Mio würde in seiner munteren Art trotzdem auf blöde Ideen kommen. Somit gehe ich vor der Hohen Wand noch auf die Wiener Hütte. Wie das bei weiter entfernt gelegenen Touren wird,… wird sich herausstellen, sobald es soweit ist.
Um zehn sind Gernot und ich beim Seiser Toni am Parkplatz. Wir gönnen uns die zwei Euro für das Ticket. Wie sich die Facebook-Community darüber aufregen kann.
Um zehn Uhr wird auch die Anmeldung für die Covid-Impfung der 12- bis 15-jährigen freigeschaltet. So wähle ich mich beim Start unserer Tour ein und sehe, dass ich in der Warteschlange auf Position 6.388 bin. Der Zähler geht ebenso rasch nach unten wie meine Stricherl beim Empfang. Wir starten in der Hoffnung, dass der Empfang wieder besser wird. Er wird, und so melde ich Jasmin und Carina irgendwo im Wald für die Impfung in Hainburg an.
Der Einstieg liegt weiter östlich als man denkt. Ich habe in Erinnerung, dass es vom Seiser Toni ein ganzes Stück ist. Also, keine Wanderung, aber auch weit davon entfernt, in der Nähe des Parkplatzes zu beginnen. Man kann auf der Forststraße Richtung Osten gehen oder der Beschriftung über den Wandfußsteig folgen. Aber ich muss stets solange gehen, bis ich meine, schon zu weit zu sein.
Der Steig selbst ist in tadellosem Zustand. Die Sonne wärmt den Stein, es ist trocken. Selbst die unnötige Hängebrücke ist neu gespannt und damit fast ein Catwalk. Gernot erkennt im oberen Drittel, dass er für seine Sommerfrische im Steinernen Meer wieder fit werden muss. Da passt doch unser erster gemeinsamer Einstieg in die Saison.
Hier noch mein aktualisiertes Ranking zu den einzelnen Steigen – Stand 2.6.2021
Gebirgsvereinssteig vs. Haidsteig
Der Gebirgsvereinssteig hat mehr „schwierige“ Stellen, aber ist deutlich kürzer. Wer den Gebirgsvereinssteig schafft, schafft auch den Haidsteig und umgekehrt – die entsprechende Kondition und Kenntnis vorausgesetzt.
Gebirgsvereinssteig vs. Königschusswandsteig
Der Königschusswandsteig ist länger und schwieriger, also eine Klasse drüber.
Gebirgsvereinssteig vs. ÖTK-Steig
Der ÖTK-Steig ist länger und ebenfalls deutlich schwieriger, also ebenfalls eine Klasse höher.
Wir speisen auf der Wilhelm-Eichert-Hütte, genießen einen Wirtshausbesuch nach dem langen Lock-down. Der Abstieg über das Zahme Pechersteiglein wie immer kurzweilig, steil und gelegentlich daher ein bisserl rutschig.
Tadelloser Tag im Frühsommer, endlich!