Die Medien berichten von Abstürzen am pickelharten Untergrund auf Veitsch, Rax und Schneeberg. Tauwetter, tiefe Temperaturen lassen wenig, aber hart gefrorenen Schnee erwarten. Aber das Wetter wird passen.
Zum Glück ist die Skipiste nach Losenheim präpariert. Teils führt zumindest eine Eisplatte bis zum Parkplatz. Edelweißhütte und Fadenweg bieten keinen Anlass zu Schilderungen. Am Einstieg in den Hoyosgraben treffe ich auf Willi. Wir legen die Harscheisen an und starten in den Hoyosgraben. Das geht alles recht gut. Willi ist grau- oder eher weißhaarig, deutlich kleiner als ich und definitiv schnell. Weil die Spur nicht immer klar ist, frage ich, ob es eh nicht stört, wenn ich hinter ihm nachgehe. Tut es nicht und wir leisten uns Gesellschaft bis zur Fischerhütte.
Auf den letzten Metern zur Fischerhütte sehe ich drei Tourengeher vom Schauerstein heraufkommen. Na zack, die sind schnell! Was ist denn da los? Ich stöckle im Flachen auf den Harscheisen zur Hütte. Den Sieg kann ich mir doch nicht nehmen lassen.
Die drei Bergfexen haben gar einen Schlüssel für die Hütte mit. Ein Bergretter oder eher Bergführer ist auch da. Servus TV hat einen 15-minütigen Beitrag über einen Kärntner Ausnahmebergsteiger gedreht. Der braucht sicher keinen Puchberger Bergführer, aber irgendwer muss sich ja um den Kameramann und Komparsen kümmern. Seile, Kletterausrüstung, drahtige Bergsteiger bringen in das Ausflugsziel Fischerhütte Nordwand-Feeling – soll sein.
Ich trinke meinen Tee und frage, wo der Schnee für eine Abfahrt am besten ist. Gut, der war gut! Also, wo ist er am wenigsten mies? Wer in Couloirs und eisigen Rinnen denkt, nervt sich vielleicht über solche Frage. Ich beharre und der Bergführer empfiehlt mir zumindest Salvis- oder Hoyosgraben. Also, wenn das die besten Optionen sind, dann nehme ich den Aufstieg. Da weiß ich wenigstens, was mich erwartet.
Willi hat draußen gewartet. Eigentlich clever, denn es ist windstill und sonnig. Das ist am Schneeberg eine Seltenheit. Er will in die Breite Ries. Nur zu! Darauf habe ich keine Lust. Selbst die Fexen haben das als Schwachsinn abgetan. So fahre – oder besser – so rattere ich Richtung Hoyosgraben. Am Plateau kollidiere ich fast mit einem Paragleiter, dem es nicht gelingen will, an Höhe zu gewinnen. Da gibt’s alpine Gefahren! Man lernt nicht aus.
Die restliche Abfahrt ist erwartungsgemäß bescheiden. Im Wald liegt eine tolle Pulverschicht. Leider sind die Äste und umgefallenen Bäume wenig bedeckt. In dem fluffigen Pulver warten Steine. Eigentlich nicht so toll!
Soul Food war der Tag allemal!