Die Weihnachtsfeiertage führen uns nach Knittelfeld, um Sabines Papa zu besuchen. Kein Völlerei, stattdessen gibt es Covid-bedingt einen kurzen Spaziergang. So bleibt uns Zeit für eine Einsteiger-Skitour in der Nähe.
Wir fahren in die Gaal, wo wir am Ende des Tals nicht die einzigen sind. Das Wetter passt, einzig der Schnee fehlt. Sabine hat sich Skier gekauft, mit denen sie auf der Piste fährt und auch hier Felle aufziehen kann. Die Atomic-Bindung wirkt auf mich recht genial. Lawinenrucksack lassen wir im Auto, das Piepserl kommt aus Prinzip mit.
Es ist schon fast Mittag und so kann Sabine ihre ersten Schritte machen. Oh, wie lustig fühlt sich ein loser Hinterbacken bei der Ski-Bindung an. Okay, bergab mit offener Bindung ist ungewohnt. Musste ich auch bei meiner ersten Tour lernen! Während ich noch vornüber geköpfelt bin, macht Sabine diese Erfahrung deutlich eleganter.
Meine Routenplanung kann ich vergessen. Wir haben schneebedingt nur die Option, der Hauptspur zu folgen. Wenige sind unterwegs, die meisten wohl schon in der Früh gestartet. Aber alleine sind wir trotzdem nicht. Es geht über die Forststraße und immer wieder auf Abkürzungen nach oben. Wo man da nur runterfährt?
Irgendwann haben wir die erste Alm erreicht. Sabine hält sich tapfer, konditionell ist sie fit! Aber auch wie bei meiner ersten Tour übersieht sie die Anstrengung. Skitouren sind an sich schon anstrengend, aber wenn man dann noch bei jeder steileren Stelle anspannt oder gar ein bisserl verkrampft, dann sind Skitouren rasch sehr anstrengend. Ebenso ging es mir bei meiner ersten Skitour. 150 Höhenmeter unter dem Gipfel wird Sabine schwindelig und übel. Keinen Mucks hat sie bis dahin gemacht und ist stattdessen brav weiter gestiegen. Aber jetzt müssen Kohlenhydrate und Tee schnell her. Nach ein, zwei Milka-Rollen und Tee ist sie wieder up & running. Selbst der mühsame, weil steilere Rest des Anstiegs über Wurzel bei wenig Schnee nimmt sie mit ein paar Spitzkehren. Geht doch – super!
Ich erkundige mich noch bei Schneeschuh-Gehern, wo denn die Skifahrer abfahren. Zur Lorettokapelle und dann die Forststraße – so fährt man ab. Aha, auch recht!
Am Gipfel sind wir alleine. Einzig ein Schneemann genießt die tiefstehende Sonne. Die Kälte beißt in die Fingerspitzen. Das dämpft die Fotobegeisterung. Ungedämpft ist die Freude über die erste Skitour. Chapeau!
Die Abfahrt ist wie sooft bei Skitouren im Osten eher entbehrlich. Bis zur Lorettokapelle geht’s noch so. Ab dann zwitschern wir eine vereiste Forststraße zurück zum Parkplatz.
Erste Skitour bravourös und tapfer gemeistert – läuft!