Ein Besuch bei Ulli steht an. Gernot ist das erste Mal dabei. Und wenn wir schon unterwegs sind, können wir auch gleich den Königschusswandsteig mitnehmen. Wir treffen uns schon um 7 Uhr in Brunn, weil Gernot von vielen Wanderern auf der Rax berichtet.
Herrliches Herbstwetter ist angesagt und so ist es auch. Mit leichtem Gepäck ziehen wir los. Alles verläuft problemlos. Den Steig kenne ich nun wirklich schon fast auswendig. Auch Gernot kommt jedes Mal besser voran. Nur Leitern will er noch immer nicht.
Bei der Madonna halten wir inne. Es ist ein wirklich feiner Platz, den ich ausgesucht habe. Okay, er ist für einen Klettersteig recht stark frequentiert. Aber Ulli hat Besuch gemocht, das passt schon. Mir wären auch andere abgelegenere Plätze eingefallen, aber da hätte es aus Verwandschaft oder Bekanntschaft so gut wie niemand hingeschafft. Man muss übrigens nicht einmal klettern, wenn man den Platz um die Madonna sehen will. Die Rax-Seilbahn bringt einen bequem aufs Plateau. Von dort kann man einem Weg, den die Bergrettung mit dem Auto befährt, zur Neuen Seehütte folgen. Knapp vor dieser hat man einen schönen Blick auf die markante Felsnase.
Weiter geht es über den oberen Teil des Haidsteigs aufs Plateau und weiter zum Preinerwandkreuz. Das spätsommerliche Wanderwetter hat viele Menschen angelockt. Passt!
Wir steigen den Holzknechtsteig ab. Alles bekannt und vertraut. Einzig, der Regen wäscht die Rinnen immer wieder neu aus. Und dies in beträchtlichem Ausmaß, sodass sich kein ausgeprägter Pfad zum Einstieg des Königschusswandsteigs bilden kann.
Der Königschusswandsteig ist um einiges schwieriger als der Haidsteig. Der Fels ist griffig, die Sicherungen sind wirklich top, aber letztlich geht es gleich von Beginn an sehr steil los. Wer da an den Armen hängt, wird bald mit hohem Puls zu kämpfen haben.
In der oberen Hälfte gehen Gernot dann die Kohlenhydrate aus. Wieder einmal verabschiedet er sich vom Steig und ist sich sicher, dass er hier das letzte Mal war. Na, schauen wir einmal. Vielleicht lässt er sich ja nochmals überzeugen.
Mit Schweinsbraten und Herbststrudel im Bauch schaut die Welt dann schon wieder etwas besser aus. Franz macht mit den vielen Gästen gutes Geschäft. Wir steigen über den Holzknechtsteig ab. Da gibt es nicht mehr viel zu sagen.
Tadellose Bedingungen an einem herrlichen Bergtag!