Bergsteigen: Haidsteig – Preinerwandsteig

Seit 8. August war ich schon nicht mit Gernot unterwegs. Er lässt sich zum Immobilien-Tycoon ausbilden. Vielleicht ist das einer der Gründe für die selten gewordenen gemeinsamen Touren. Aber heute passt’s und es gelten die üblichen Auflagen mit nicht allzu lange weg von daheim.

Um 10 starten wir in Griesleiten, ich in kurzen Hosen und T-Shirt, dafür bunt wie ein Kakadu. Im Vergleich zu meinen Alleingängen geht es gemütlich durch den Wald. Das Rauschen lässt vermuten, dass es ordentlich kalt werden könnte. Recht so, am Haidsteig lege ich eine Schicht zu.

Über den Haidsteig gibt es wenig zu sagen außer, dass ich ihn echt mag. Landschaftlich ist er toll. Man glaubt gar nicht, dass man in Wien-Nähe ist. Er ist nicht sonderlich schwer, aber auch kein bisschen langweilig. Er ist lange, aber auch nicht erschöpfend. Und er hat Tradition! Vor über 40 Jahren war ich das erste Mal hier. Da gab es noch weniger Versicherungen. Die Mutter hat alte Aufnahmen von vor 65 Jahren rausgesucht. Die sehen erst abenteuerlich aus.

Im Steig bleibt Zeit für Fotos. Diesmal sind lustige Perspektiven dabei – siehe die Galerie unten. Am Ausstieg lässt sich Gernot leider nicht mehr so recht für den Königschusswandsteig begeistern. Gernot bietet an, dass ich ja alleine gehen kann, aber das erachte ich als seltsam. Immerhin sind wir zu zweit unterwegs.

Auf der Seehütte begrüßt uns der Hüttenwirt. Er hält uns für Brüder. Nein, sind wir nicht, aber wir waren schon in derselben Volksschule und außerdem ist Gernot mein Trauzeuge. Da meint dieser Schalk: „Ah, so lange hält die Ehe schon – gratuliere!“. Der gute Mann lässt mich sprachlos zurück. Den Schmäh check‘ ihn nicht gleich sondern mit merklicher Verzögerung. Passiert zum Glück selten. (Anm.: Oder ich höre viele so Späße, die ich gar nicht mitbekomme und verstehe. Aber das schließe ich mal aus.).

Gestärkt von Schweinsbraten und Herbststrudel geht es zum Preinerwandkreuz und von dort in den Preinerwandsteig. Der kommt mir diesmal ausgesetzter und absturzgefährdet vor. Da er sich seit dem letzten Mal vermutlich wenig verändert hat, muss es wohl an mir und meiner Wahrnehmung liegen.

Tadelloser Herbstausflug bei feinem Wetter auf einen der schönsten Klettersteige der Ostalpen. Passt!

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