Meinen wöchentlichen Auslauf plane ich wieder einmal auf der Rax. Das Wetter sieht in der Früh noch nicht gut aus, aber der Bericht passt und behält recht. Von Hinternaßwald über das Wilde Gamseck auf die Heukuppe und weiter über Karl-Ludwig-Haus, Habsburghaus und Peter-Jokel-Steig zurück. Das ist der Plan.
Die Woche war ich schon mit Ulli in der Steinwandklamm. Auf der Fahrt sind uns die Wallfahrer aufgefallen und auch heute sind sie wieder da. Sogar ein Verkehrsschild warnt vor ihnen. Teils mit großen Kreuzen marschieren sie dahin. Manche schleppen sich eher, dafür halt mit hochrotem Kopf. Na, ob das der Religionsgründer so empfohlen hat? Ich hab‘ da meine Zweifel. Jedem das seine! Zumindest winken sie alle engagiert, vor allem, wenn man mit höherer Geschwindigkeit an ihnen vorbeizieht. Lustiges Volk jedenfalls.
Zur Tour gibt es nicht viel zu sagen. Ich bin dieses Jahr viel fitter als letztes Jahr und vergleichsweise rasch beim Einstieg zum Steig. Die angenehm kühlen Temperaturen helfen sicherlich auch mit. Der Steig selbst hat sich auch kein bisschen verändert. Ich meine nur, dass nun viel mehr Markierungen vorhanden sind. Da ist ja wirklich alle ein bis zwei Meter ein roter Farbklecks. Vielleicht liegt es daran, dass ich alleine unterwegs bin und meine Sinne schärfen muss. Alleine bedeutet auch, dass das Hantieren mit dem Seil wegfällt und ich den Kletterteil in einer knappen halben Stunde hinter mir habe.
Ab der Heukuppe laufe ich dann wieder abschnittsweise. Nicht schnell, aber immerhin, und Muskelkater bekomme ich auch nicht mehr davon. Einzig der Rucksack ist nicht dafür gemacht. Den wirft es hin und her und irgendwann reibt er. Da muss ich mir noch etwas einfallen lassen.
Jedenfalls machen sich diese mühsamen Intervalltrainings an den übrigen Tagen der Woche positiv bemerkbar. Diese Intervalle verlangen mir extrem viel Selbstüberwindung ab, doch hier kann ich die Ergebnisse meiner Bemühungen ernten. Ich werde jetzt mal schauen, ob ich auch bergauf laufen kann. Auf meine alten Tag werde ich jetzt noch ein Trailrunner, Sachen gibt’s.
Am Habsburghaus kennt man mich schon. Suppe, Momos und Kuchen sind Programm. Momos sind als nepalesische Teigtaschen angeschrieben. Möglicherweise bin ich ein Konsument der nach den Razzien letzten verblieben Teigtascherln Österreichs! Hier heroben wäre auch fast der ideale Ort für so eine heimliche Teigtascherlfabrik. Ich mache mir meine Gedanken dazu. Hier heroben gibt es ja weit mehr Zeit als Ablenkung für solche Überlegungen.
Namaste, und abwärts geht es. Das Steile kann ich nicht laufen, aber einiges dazwischen. Nach 1 h 20 min bin ich vom Habsburghaus über den Peter-Jokel-Steig (Der Steig wird oft im Abstieg gemacht, ist aber wegen seiner Steilheit nicht sehr beliebt.) wieder beim Auto. Der Peter-Jokel-Steig ist wirklich ein bisserl mühsam, aber das ist eine andere und auch schon hier beschriebene Geschichte.