Diesmal sind wir vom 15. bis 22. April in Zauchensee. Ulli ist unkaputtbar, Skifahren kein Sport und die Touristen verstehe ich schon gar nicht.
In den Semesterferien war an Skifahren nicht zu denken. Ulli hatte ihre schwere OP gerade hinter sich und die Chemotherapien waren schon wieder voll im Gange. Aber zu Ostern haben wir eine Woche ohne Krankenhaus geschenkt bekommen und die nützen wir. Jasmin gewinnt am Wochenende davor noch die Österreichischen Meisterschaften in Mounted Games Pairs der U12 und so machen wir uns am Montag auf den Weg.
Gernot und Renate sind schon seit Sonntag da und bleiben bis Mittwoch. Lydia kommt am Dienstag nach und bleibt bis Montag bei uns. Und dann kommt am Donnerstag bis Samstag noch Markus mit Matthias und Maximilian. No, da war etwas los!
Ulli hält durch, als wäre nichts gewesen. Das ist doch ein bisserl erstaunlich. Am Dienstag waren noch ein paar Wolken, aber ab Mittwoch bis Montag herrscht Sonnenschein von in der Früh bis am Abend.
Aber es sind kaum Gäste da. Das ist seltsam, denn eigentlich spricht alles für das Skifahren zu Ostern. Der Tag ist lang. Die Wahrscheinlichkeit für Sonnenschein ist hoch und bei Bewölkung sorgt der hohe Sonnenstand trotzdem für brauchbare Sicht. Okay, die Wahrscheinlichkeit für Pulverschnee ist gering. Aber mit dem können die meisten Skifahrer eh nicht so recht etwas anfangen. Ganz arrogant behaupte ich mal, dass sie auf der Piste dieselbe Freude am Frühjahrsschnee hätten. Niemand müsste frieren. Kurz, ein Genuss wäre es. Aber wir Menschenkinder schauen immer nach vorne und da steht zu Ostern schon die Sehnsucht nach Sommer am Programm. Man könnte auch sagen: „Wer immer seiner Zeit voraus ist, ist niemals in!“. Wir sind in und genießen die leeren und völlig intakten Pisten.
Nur meine neue Fitness-Uhr macht mich fertig. Skifahren ist im Sinne Garmins kein Sport. Die Uhr registriert nur dann eine Aktivität, wenn der Puls für mehr als zehn Minuten entsprechend erhöht ist. Beim Skifahren dauert aber eine Abfahrt so gut wie nie länger als zehn Minuten. Falls es doch mehr als zehn Minuten sind, dann war der Puls nicht erhöht. Ich bin so verwirrt und erzähle das jedem, der es hören will oder nicht. Ulli kommentiert es mit: „Ich habe immer gesagt, dass ich beim Skifahren nichts spüre.“. Ja, das hat sie. Aber ich!? Ich habe das Skifahren immer als Entschuldigung dafür genommen, dass ich am Abend wie ein Scheunendrescher reinhaue. Irgendwo war da noch, dass man an der frischen Luft mehr Kalorien verbrennt. Aber nicht einmal das ist wissenschaftlich irgendwie haltbar. Und so sitze ich da futtere das Dreifache und verbrenne nur die Hälfte. Wenn das nur gut geht!
Am Karfreitag steige ich auf den Bärenstaffel. Das bringt zumindest 250 Intensitätsminuten in der Woche!
So geht eine Woche bei traumhaften Bedingungen zu Ende. Als wir Lydia in Salzburg am Hauptbahnhof aussteigen lassen, stehen wir plötzlich im Sommer. Der Wetterbericht sagt für kommenden Freitag 28°. Irre ist das!