25. Skitour: Losenheim – Wurzengraben – Schneeberg (2.076m) – Schneegraben

Strahlend blauer Himmel, Temperaturen unter Null den ganzen Tag, etwas Neuschnee und Sandi möchte auch mit auf Tour! Gestern wurde Sandi Alpenvereinsmitglied und hat sich als solches auch gleich eine Ausrüstung geliehen. Ahnungslos aber mit tadelloser Fitness einer 20-jährigen schließt sich Sandi uns an. Die Q verschluckt neben Ulli und mir noch Gernot, Lydia und Sandi. Fünfmal Skier, Schischuhe, Rucksäcke, etc. – ein stark besetzter Tourbus macht sich auf den Weg!
Kurz nach neun brechen wir in Losenheim auf. Es ist der 22. März, aber richtig kalt, solange man nicht in der Sonne ist. Im Schatten hält sich Pulverschnee bis am Abend. Auf der Piste zur Edelweißhütte spürt man erstmals, dass die Frühlingssonne ordentlich einheizen kann. Aber noch geht es im Schatten und die Winterlandschaft macht Eindruck auf uns. Bei der Krempel-Hütte rasten und jausnen wir. Jetzt stehen noch die gut 500 Höhenmeter zum Gipfel am Programm. Im Wurzengraben ist die Sonne unerbittlich und grillt meine vier Begleiter. Zusätzlich stehen die ersten Spitzkehren für Lydia und Sandi am Programm. All das fordert, aber letztlich halten alle tapfer durch. Der eine oder andere Schweißtropfen verirrt sich auf unsere Stirn. Der Wurzengraben wird zum Trog der Verdammten. Selbst Ulli stützt sich ein paar Mal vornüber auf die Skistöcke. Das habe ich überhaupt noch nie gesehen 😉

Kurz vor der Fischerhütte drehe ich nach rechts zum Klosterwappen ab, ehe da die Truppe auf die Idee kommt, im Winterraum die Sache gut sein zu lassen, und so erreichen wir diesmal den Gipfel. Ich bin das erste Mal mit den Schiern am Schneeberg. Unten sieht man das Damböckhaus, in dem Ulli und ich vor 14 Jahren geheiratet haben, heroben hat der Anraum das Gipfelkreuz und die Antennen des Nachrichtendienst in eine skurrile Szenerie verwandelt.

Auch wenn der Wind schwach ist, lässt er uns rasch auskühlen. Wir packen zusammen und fahren in den Schneegraben ab. Nein, wegen der Abfahrt hätten wir diesmal wieder nicht unbedingt raufkommen müssen. Oben hat der Wind jedes Schneekristall, das sich nicht felsenfest verhakt hat, davongetragen. Weiter unten ist der Hang sehr schön, der Schnee aber recht fest gepresst. In den Oberschenkeln ist auch nicht allzu viel Saft über und so geht es nicht übertrieben glorreich bergab. Diesmal wollen wir zur Edelweißhütte und wählen eine neue Variante. Diese ist viel begangen, nur ganz wenig nehmen den von uns bevorzugten Steig entlang der Höhenlinie. Das ist eigentlich unverständlich, denn wir müssen wieder bergauf. In unserem Zustand nervt das doch ziemlich!

Auf der Edelweißhütte fallen wir hungrig ein und stärken uns, ehe wir über die schneearme Lahning-Abfahrt zum Auto nehmen. Scheint hier noch ein oder zwei Tage echte Märzsonne, dann wird man über diesen Teil wohl die Skier tragen müssen. Für heute hat es gerade noch gereicht. In Summe war es eine tolle Tour, in toller Begleitung und bei edelstem Kaiserwetter!

Details via Garmin
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