Details der Tour via Garmin
Lawinenlagebericht
Schönwetter ist erst fürs Wochenende angesagt, aber wer will schon am Wochenende mit den Massen los! Da am Stuhleck das Wetter ohnedies nie zum Sitzen in der Sonne einlädt und ausreichend Schnee gefallen ist, probiere ich mal den Anstieg von Rettenegg aus. Schon die Anreise ist recht winterlich. Frau Google führt mich über den Feistritzsattel. Ohne Salz und bei wenig Streusplitt stellt sich unsere Q entsprechend an. Da ich aber nicht auf der Flucht bin, zuckle ich halt im Renterspeed Richtung Rettenegg!
Der Aufstieg geht erst flach durch den Wald und dann steiler über lange Wiesen, ehe die Spur wieder im Wald verschwindet. An der Waldgrenze staune ich dann nicht schlecht. Der Ausläufer eines großen Schneebretts reicht bis zum Wald. Das Schneebrett muss schon vor ein paar Tagen abgegangen sein. Ich habe gar kein Gelände über 30 Grad in Erinnerung. Erst beim erneuten Check daheim sehe ich, dass hier ein kleiner Bereich mit mehr als 30 Grad eingezeichnet ist. Da schau‘ her! Die gezogene Spur umgeht das Schneebrett rechts, während die eingezeichnete Spur links herumgehen würde. Ich folge den frischen Spuren, den Wald entlang und dann einem flacheren Grat folgend, denn das Schneebrett ist mit ein paar hundert Meter richtig breit und zieht sich weit Richtung Westen.
Mit dem Wald endet auch die Sicht und ich steige entlang eines „Zauns“ auf. Sicht vielleicht 50 Meter mit Tendenz abnehmend. Das Reinstapfen in den Nebel zieht sich ordentlich. Wenn ich nicht wüsste, dass die Hütte am höchsten Punkt ist, überkämen mich Zweifel. Irgendwann ist der Zaun zu Ende und es geht wieder bergab – interessant. Nach links geht ea aber weiter bergauf. Ich ziehe also nach links und siehe da, plötzlich taucht das Alois-Günther-Haus wie die Titantic aus dem Nebel vor mir auf. Keine 30 Meter ist es mehr entfernt!
Nach oppulentem Essen mit Suppe und Bauern Cordon Bleu geht es an die Abfahrt. Wieder bei Sicht Null pflüge ich entlang des Zaunes nach unten. Weiter rechts (westlich) will ich nicht, weil mir die Abfahrt durch das Schneebrett nicht attraktiv erscheint. Aber mit dem Wald kommt wieder die Sicht. Die Abfahrt über die Wiese ist noch recht genussvoll. Lediglich der letzte, etwas steilere Hang ist eine üble Täuschung. Was aussieht wie ein schöner Tiefschneehang entpuppt sich nach dem ersten Schwung als Angriff auf meinen Belag. Der Neuschnee liegt direkt auf der Wiese und die 10cm sind zu wenig. Mein Schi wird sich erinnern.
Zurück fahre ich über den Pfaffensattel. Der ist noch steiler. Mit gerademal 15 bis 20 km/h stakst die Q Richtung Steinhaus hinunter. Wintereinbruch pur!