Diesen Winter hat es früh geschneit. Ich überlege die erste Skitour, aber dafür müsste ich wohl recht weit fahren. Und ob dann 25cm Neuschnee reichen? Ich entscheide mich für die Schneeschuhe des Nachbarn. Andreas hat sie noch nie verwendet und so darf ich der erste Tester sein. Von der Autobahn aus sieht das alles tiefwinterlich aus, aber je näher ich komme, umso bestätigter fühle ich mich, die Skier daheim gelassen zu haben.
In Griesleiten parkt kein Auto und es ist kalt. Am Waxriegelhaus frühstücke ich, ehe ich über den Waxriegelsteig aufsteige. Im Siebenbrunnenkessel ist mächtig etwas los. Die Schüler haben frei – und auch die Lehrer. Selbst am Waxriegelsteig steigt einer vor mir auf. Das Wetter ist traumhaft. Ohne Skier, ohne Schneeschuhe und selbst ohne Gamaschen komme ich gut voran.
Beim Karl-Ludwig-Haus ist richtig Betrieb. Fast schon Massen für einen Wochentag schieben sich da den Schlangenweg herauf. Auch drei Skitourengeher sind dabei. Hmm, man mag ja einen Weg herauffinden für die Schier, aber wie die das runter dann anstellen werden, kann ich mir nicht vorstellen. Leider sehe ich das nicht. Auch ein Schneeschuhwanderer kommt mir entgegen. Ich fühle mich aber auch ohne Schneeschuhe wohl und die geliehenen Schneeschuhe scheinen den Ausblick vom Rucksack aus zu genießen. Letztlich werden sie auf der Rax gewesen sein und noch immer wie neu ausschauen. Die Heukuppe ist rasch bestiegen und auch schnell bin ich wieder beim Waxriegelhaus zum Mittagessen. Der Karlgraben war noch eine Erwähnung wert. Hier bin ich im Schnee abgelaufen. Das war ein Spaß, aber mit Schiern hätte das nicht geklappt. Die wären hinüber nach so einer Abfahrt.
Der Göbl-Kühn-Steig hat es noch in sich. Im Wald wird geschlägert, aber deswegen werde ich nicht noch einmal zurückgehen. Als ich unter einem gespannten Seil durchspaziere, höre ich über mir ein Surren und ein Gepolter. Auf mich rauscht ein Baumstamm zu. Er ist an Laufrollen am Seil befestigt, sein Ende tanzt über den steilen Waldboden. Da habe ich mich ordentlich geschreckt und mich schnell hinter einem Baum versteckt. Als Draufgabe hat es mich dann noch auf der eisigen Forststraße hingeschmissen. Alles gut!