Zum Mittagessen auf den Hohen Lindkogel. Eigentlich ist zur Runde wenig zu erwähnen. Am Schutzhaus beim Eisernen Tor herrscht wieder einmal ein bisserl ein Grant. Ich war das zweite Mal in diesem Jahr dort und wieder waren die Gäste grantig. Einzig einer ist in jeder Disziplin aus der Norm gefallen:
Ich komme ins Gespräch mit Alfred. Er ist 61, ehemaliger Motocross-Profi und leidenschaftlicher Downhill-Racer. Im Sommer hat er sich bei einer Radrunde mit seiner Familie inklusive seinen Eltern(!) den obersten Halswirbel gebrochen, den dritten und vierten Halswirbel zertrümmert, das Sehnenband, das den Kopf halten soll, zu Dreiviertel und eine Halsschlagader gerissen. Kurz, er ist ein Wunder, weil er diesen Sturz überlebt hat. Noch schräger ist, dass er auf seinem eMTB hier heraufgeradelt ist. Ich bin fassungslos. Aber all das wird noch übertroffen dadurch, dass ich nicht den Funken einer Chance habe, ihm bei der Abfahrt hinterherzukommen! Mit seiner Halskrause ist er nach wenigen Metern auf und davon. Zweimal wartet er auf mich, ehe es ihm zu kalt wird und er sich verabschiedet. Respekt! Ach ja, auf die Frage, ob er sich denn bewusst sei, was er da riskiere, antwortet er mit einem schelmischen Blitzen in den Augen: „Was soll i denn tuan? Mi in Kühlschrank setzen und woarten bis i stirb‘!“
Am Heimweg wird es fast dunkel. Irgendwie muss ich falsch geplant haben. Die App will mich durch den Tierpark Sparbach lotsen und das geht beim besten Willen nicht. Da schläft schon alles. Ich schaffe es noch in der Dämmerung und schlafe infolge auch nicht schlecht 😉