Das Titelbild zeigt den Großglockner. Dies mal vorangestellt.
Wir haben und für ein paar Tage im Gradonna Mountain Resort einquartiert. Der Dienstag bietet sich für eine Tour in die Hohen Tauern an. Kurz vor sechs marschiere ich los. Ein extrem heißer Tag ist angesagt. Die Nullgradgrenze soll bei 4.700m liegen.
Gleich vom Hotel aus geht es steil auf die Kranzwand mit Ausblick auf das noch schlafende Kals. Der Aufstieg von der Kereralm zum Hohen Tor lässt mich erstmals an meiner Fitness zweifeln. Ohne Ende geht es Almen ewig steil hinauf. Aber nach zwei Stunden ist das auch erledigt und es geht flach um die Kendlspitze, dann doch wieder aufwärts auf fast 2.800m, ehe ich zur Sudetendeutschen Hütte leicht absteigen kann. Bei der Scharte treffe ich auf zwei Bergsteigerinnen. Eine erklärt mir, dass sie nie denselben Weg für Auf- und Abstieg wählen. Das bringt mich auf die Idee, nach dem Muntanitz nicht wieder nach Kals sondern nach Matrei abzusteigen. Ulli ist mit den Kindern und Freunden bei den Umbalfällen. Sie könnte mich am Nachmittag mit dem Auto nach Kals zurück mitnehmen. Auf der Sudetendeutschen Hütte gönne ich mir ein Frühstück inkl. Kaspressknödelsuppe. Das Wetter ist traumhaft und ich beginne den problemlosen Aufstieg zum Muntanitz. Ohne Schnee- oder Eisberührung gelangt man an den Wellachköpfen vorbei auf den Kleinen Muntanitz. Von diesem führt ein kurzes und gut versichertes Kletterstück hundert Höhenmeter abwärts, ehe der finale Anstieg auf den Großen Muntanitz folgt. Es ist so warm am Gipfel und damit immerhin in über 3.200m, dass ich in den kurzärmeligen Sachen pausieren und die umliegenden Dreitausender inkl. Großglockner genießen kann.
Beim Abstieg kann ich mit Ulli ausmachen, dass sie mich aus Matrei mitnimmt. Wieder bei der Sudetendeutschen Hütte gibt es nochmals etwas zu essen und zu trinken. Ein Einheimischer versichert mir, dass ich in zwei Stunden in Matrei sein sollte. Am Handy kann ich die Route nicht einschätzen, weil ich den notwendigen Kartenteil nicht offline verfügbar gemacht habe. Aber was soll schon schief gehen! Und so wandere ich in die immer größer werdende Hitze und der Höhenmesser zweigt noch immer so viele Höhenmeter an, die ich abzusteigen habe. Die Landschaft ist schön, Wasser gibt es genug, aber es brennt runter – gnadenlos. Na ja, kurz nach 16 Uhr habe ich es zum Felbertauernstüberl geschafft. Hier warte ich auf den Wanderbus und fahre damit die verbleibenden 3 Kilometer nach Matrei, wo mich dann auch nach einiger Zeit Ulli abholt – geschafft!